Der langjähriger Vertraute von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi wurde am Freitag zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Die höchste Strafe, 28 Jahre Gefängnis, wurde gegen den Mafia-Boss Leoluca Bagarella verhängt.
Der Carabinieri-Hauptmann Giuseppe Donno wurde zu acht Jahren Haft verurteilt. Der ehemalige Innenminister und früherer Senatspräsident Nicola Mancino, der wegen Falschaussage angeklagt war, wurde freigesprochen.
Zu acht Jahren Haft wurde auch Massimo Ciancimino, Sohn des langjährigen Stadtpräsidenten von Palermo, Vito Ciancimino, verurteilt. Massimo Ciancimino, der wegen Geldwäscherei bereits zu drei Jahren Haft verurteilt worden war, ist ein Schlüsselzeuge in mehreren Mafia-Untersuchungen. Als ausschlaggebend gelten seine Aussagen über mögliche Verstrickungen zwischen der Cosa Nostra und dem Staat in den 90er-Jahren.
Laut Massimo Ciancimino stellte die Cosa Nostra Anfang der 90er-Jahre eine Reihe von Forderungen an den Staat, unter anderem die Abschaffung der für Mafiosi erschwerten Haftbedingungen. Dafür wollte die Mafia keine weiteren Anschläge wie jene verüben, die 1992 zum Tod der Anti-Mafia-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino geführt hatten.
Im Prozess war auch die langjährige Nummer eins der sizilianischen Cosa Nostra, Salvatore Riina, angeklagt, der im November in Haft verstarb. Der Prozess lief seit 2013. Prominente Zeugen wurden im Laufe des Prozesses vorgeladen, darunter Italiens Ex-Staatschef Giorgio Napolitano und Ex-Senatspräsident Pietro Grasso. Dieser zählte zu den prominentesten Anti-Mafia-Staatsanwälten in Italien.