Sorge um M25: Der drei Jahre alte Jungbär ist seit drei Wochen vollständig von der Bildfläche verschwunden. «Wir haben seit Ende März kein Funk-Signal mehr», sagt Maria Ferloni von der Jagdaufsicht im italienischen Sondrio, auch seien keine Hinweise auf gerissene Tiere eingegangen. «Wir vermuten, der Bär ist tot.»
M25 war Mitte Februar aus dem Winterschlaf erwacht. Er riss im italienischen Grenzgebiet eine Eselin, ein Schaf, plünderte fünf Bienenstöcke. Das war Ende März. Seither herrscht Funkstille – M25 scheint wie vom Erdboden verschluckt.
Erst habe man angenommen, M25 befinde sich in einem Funkloch, so Ferloni, «doch daraus muss sich der Bär längst bewegt haben».
Suchaktionen blieben erfolglos
Mehrfach rückten italienische Wildhüter aus, um M25 aufzuspüren. Sie suchten in den Bergamasker Alpen und im Gebiet zwischen Tirano und Villa nach dem Bären. Begleitet von zwei Hunden, die auf das Aufstöbern von Bären trainiert sind. Jedes Mal kehrten die Männer ohne ein Lebenszeichen des Tieres zurück.
Ist der Bär abgestürzt? Wurde M25 erschossen und der Peilsender vorsätzlich zerstört? Oder hat das Sendeband den Grossräuber gar erdrosselt? Man weiss es nicht. Die Bärenfreunde hoffen, dass M25 sich selbst des Sendehalsbandes entledigt hat und es dabei kaputt ging.
Eine Option, die auch der Bündner Jagdinspektor Georg Brosi in Betracht zieht. «Vielleicht ist ja nur der Sender defekt und M25 taucht bald wieder auf.»
Sollte M25 allerdings noch leben und den Sender tragen, müsste er bald gefunden werden. «Denn M25 wächst schnell und das Sendeband am Hals wächst nicht mit», sagt Martin Stalder (36) vom Forstamt Bozen. «Wir müssen es so schnell wie möglich wechseln oder entfernen.» Sonst könnte M25 ersticken.