Drogenboss (40) steckt hinter den niederländischen Folterkammern
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«Eiskalt und schockierend»
Niederländische Polizei entdeckt Folterkammern

Die Polizei hat im niederländischen Rotterdam sieben Seecontainer entdeckt, die von Schwerverbrechern als Folterkammern und Gefängnisse eingesetzt werden sollten. Auch Waffen und Werkzeuge wurden sichergestellt.
Publiziert: 07.07.2020 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2020 um 14:39 Uhr
Handschellen hängen von einer Decke.
Foto: Politie Rotterdam
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Die niederländische Polizei hat ein Gefängnis der Unterwelt mit einer Folterkammer entdeckt. Insgesamt sieben Container seien von einer kriminellen Bande umgebaut worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Rotterdam mit.

«Das Bild der Seecontainer ist eiskalt und sehr schockierend.» Sechs Personen waren den Angaben zufolge bereits vor zwei Wochen unter dem Verdacht der geplanten Entführung und Geiselnahme festgenommen worden. Die Polizei geht davon aus, dass die Container noch nicht genutzt worden waren.

Die Container befanden sich in einer Lagerhalle im Ort Wouwse Plantage in der südlichen Provinz Brabant. Sechs waren eingerichtet als Gefängniszellen, schallisoliert mit WC und Handschellen an Decken und Böden.

Folter-Instrumente im «Behandlungszimmer»

«Einen siebten Seecontainer nannten die Verdächtigen das ‹Behandlungszimmer›, ganz offensichtlich gedacht und fertig eingerichtet, um Menschen zu foltern», teilte die Staatsanwaltschaft mit. In dem Container waren ein Zahnarztstuhl und zahlreiche Folter-Instrumente gefunden worden wie Heckenscheren, Zangen und chirurgische Instrumente.

Die Kriminalpolizei war der Bande über das Abfangen von Telefon- und Chatgesprächen auf die Spur gekommen. Die Verdächtigen hatten nach Angaben der Polizei über das inzwischen geschlossene Netzwerk EncroChat unverblümt über Entführungen und Folterungen gechattet.

Verbrecher-Netzwerk geknackt

Erst vor wenigen Tagen hatte die europäische Justizbehörde Eurojust berichtet, dass die Polizei das Netzwerk geknackt habe und somit ein grosser Schlag gegen die organisierte Kriminalität in Europa gelungen sei.

Offensichtlich wollte die Bande sich bei den Entführungen als Sonderkommando der Polizei ausgeben. Denn die Ermittler fanden zahlreiche Waffen, Polizeiuniformen, Stoppschilder, Blaulichter und kugelabwehrende Westen.

Die Polizei hatte die potenziellen Opfer gewarnt. Sie konnten rechtzeitig untertauchen. Die genauen Hintergründe der geplanten Entführungen blieben vorerst unklar. Die Polizei schliesst einen Zusammenhang mit Drogenhandel und Erpressungen nicht aus. (SDA/szm)

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