Rührender Abschied der Obamas
Bye-bye, Barack

US-Präsident Barack Obama hat nach acht Jahren Amtszeit seine Abschiedsrede gehalten. Tausende Zuhörer begrüssten ihn in Chicago mit tosendem Applaus und feierten ihn mit Sprechchören.
Publiziert: 11.01.2017 um 03:46 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:46 Uhr

«Heute Abend bin ich an der Reihe, Danke zu sagen«, sagte der scheidende Präsident. «Ihr habt mich zu einem besseren Präsidenten und zu einem besseren Menschen gemacht», so Barack Obama (55) weiter. 

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Obama rief seine Landsleute zu Einheit auf. Die Demokratie in den Vereinigten Staaten könne nur funktionieren, «wenn alle von uns, unabhängig von unserer Parteizugehörigkeit oder unserem spezifischen Interesse, dazu beitragen, das Bewusstsein einer gemeinsamen Bestimmung wiederherzustellen, das wir derzeit so dringend brauchen.»

«In die Haut des anderen schlüpfen»
Gleichzeitig forderte der erste schwarze Präsident der US-Geschichte dazu auf, die Unterschiede zwischen Schwarzen und Weissen in den USA endgültig zu beseitigen.

«Wir sind noch nicht dort, wo wir hin wollen. Alle haben noch Arbeit zu leisten.» Das gelte nicht nur für die weisse Bevölkerungsmehrheit. Auch die Schwarzen müssten hinschauen und zuhören und anerkennen, dass die weisse Mittelschicht ihre Probleme habe. «Wir müssen in die Haut des anderen schlüpfen», sagte er. «Grosse Ungleichheit unterhöhlt unsere demokratischen Ideale.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Er richtete während seiner Abschiedsrede mit Tränen in den Augen emotionale Worte an seine Ehefrau Michelle, seine beiden Töchter sowie an Vizepräsident Joe Biden, den er als «Bruder» bezeichnete. «Dich habe ich erstes nominiert und es war meine beste Entscheidung», sagte Obama vor den Augen des sichtlich gerührten Biden.

Er warnte seine Landesleute davor, sich in ihre jeweiligen «Blasen», also abgeschlossene Welten, zurückzuziehen. Dieser Trend stelle eine «Bedrohung» für die Demokratie dar. Zunehmend würden die Menschen dann nur noch solche Informationen akzeptieren, ob sie wahr seien oder nicht, die zu ihren Meinungen passten.

«Ohne eine Bereitschaft, neue Information zuzulassen, und zuzugestehen, dass unser Kontrahent einen berechtigten Punkt macht, und dass Wissenschaft und Vernunft von Bedeutung sind, werden wir weiter aneinander vorbeireden», mahnte Obama. Konsens und Kompromiss würden so unmöglich.

Trump wird am 20. Januar vereidigt
Mit seinen mahnenden Worten spielte der nach acht Jahren aus dem Amt scheidende Präsident auf den erbittert geführten Wahlkampf um das Weisse Haus an, der die politische und gesellschaftliche Polarisierung des Landes weiter zugespitzt hat.

Obama wird am 20. Januar von Donald Trump abgelöst. Er ist der erste schwarze Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten. (sda/gru)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?