Es passierte auf einem Alaska-Air-Flug zwischen den US-Westküstenstädten Seattle und San Francisco. Der Flugbegleiterin Shelia Fedrick (49) stach ein ungleiches Paar schon beim Einstieg sofort ins Auge. Ein junges, verschüchtertes und zerzaustes blondes Mädchen war mit einem elegant gekleideten Mann unterwegs.
Die Stewardess versuchte mit dem Mädchen zu reden – doch ihr Begleiter unterband die Unterhaltung vehement. Laut Fedrick sah das Mädchen aus, als sei sie durch die Hölle gegangen. «Also wollte ich etwas tun», sagte sie dem TV-Sender NBC News.
«Ich brauche Hilfe»
Die Flugbegleiterin hinterliess auf der Toilette einen Notizzettel und lockte das Mädchen mit einem Vorwand aufs WC. Dort wurde das verschüchterte Kind aktiv und schrieb auf den Zettel: «Ich brauche Hilfe.»
Die Flugbegleiterin informierte sofort den Piloten, der wiederum die Polizei alarmierte. Der Mann wurde nach der Landung festgenommen. Es stellte sich heraus, dass er ein Kinderhändler war und das Mädchen in seiner Gewalt hatte.
Der Vorfall ereignete sich bereits vor einigen Jahren. Fedrick hat immer noch Kontakt mit dem Mädchen, das mittlerweile aufs College geht.
Flugbegleiter werden entsprechend geschult
In den USA lernen Flugbegleiter bereits in ihrer Ausbildung, auf Ungereimtheiten zu achten. In den Vereinigten Staaten sollen im vergangenen Jahr mehr als 2000 Menschenhändler festgenommen worden sein – auch dank der angebotenen Kurse.
Auch bei der Swiss wird das Flugpersonal auf diverse Arten geschult, sagt Swiss Mediensprecher Stefan Vasic. «Unter anderem werden unsere Flugbegleiter darauf sensibilisiert, mit diversen Situationen an Bord entsprechend umzugehen.» Ob dazu auch die Reaktion auf möglichen Menschenhandel gehört, ist nicht bekannt. (fss)