Guantanamo in der Türkei
Erdogan fordert einheitliche Gerichtskleidung für Putschverdächtige

Nachdem ein Angeklagter mit einem T-Shirt mit einem «Hero»-Aufdruck (dt. «Held») zu einer Gerichtsverhandlung erschien, will der Türkei-Präsident Recep TAyyip Erdogan im Gerichtssall durchgreifen. Neu wird es einheitliche Gerichtskleidung für alle des Terrorismus angeklagten Untersuchungshäftlinge geben.
Publiziert: 07.08.2017 um 09:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:10 Uhr
Der türkische Ministerpräsident Erdogan will für Terrorverdächtige und angebliche Putschisten einen einheitlichen Dresscode vor Gericht einführen.
Foto: AP

Mutmassliche Putschisten müssten in Zukunft in braunen Overalls vor Gericht erscheinen, sagte Erdogan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag vor Anhängern der AKP im ostanatolischen Malatya. Alle anderen Terrorverdächtigen müssten im Gerichtssaal braune Hosen und Jacketts tragen.

Ganze Welt soll Terroristen und Putschisten erkennen

«Ab jetzt können sie nicht einfach kommen und anziehen, was sie wollen. Auf diese Weise werden sie der ganzen Welt bekannt gemacht», so Erdogan. Er beschrieb die geplanten Uniformen als «mandelfarbig".

Bereits im Juli hatte Erdogan Uniformen ähnlich derer der Insassen im US-Gefangenenlager in Guantanamo für Putsch-und Terrorverdächtige in der Türkei angekündigt, wenn sie vor Gericht erscheinen.

Auslöser war ein putschverdächtiger Untersuchungshäftling, der in einem T-Shirt mit der englischen Aufschrift «Hero» vor Gericht antrat. Türkeiweit waren daraufhin mehrere Menschen, die T-Shirts mit der Aufschrift «Hero» trugen, festgenommen worden.
(SDA)

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