Papst Franziskus hat zum Abschluss seiner Reise durch Chile und Peru die grosse Armut in den Vorstädten verurteilt. Er sprach am Sonntag erneut vor über einer Millionen Gläubigen.
«Es gibt eine grosse Zahl von 'Nicht-Bürgern', von 'Halb-Bürgern' oder 'städtischen Überbleibseln', die an unseren Wegrändern liegen, die an den Rändern unserer Städte leben, ohne die nötigen Bedingungen für ein Leben in Würde», sagte er bei einer Messe vor 1,3 Millionen Gläubigen auf einem Luftwaffenstützpunkt in Perus Hauptstadt Lima.
Städte seien ein Ort der Gleichgültigkeit
Es sei «schmerzhaft, unter diesen 'städtischen Überbleibseln' die Gesichter vieler Kinder und Jugendlicher zu erkennen», fügte der Pontifex hinzu. «Man erkennt das Gesicht der Zukunft.» Städte seien ein «Ort der Gleichgültigkeit, der uns zu anonymen Personen macht, taub gegenüber den anderen, die aus uns unpersönliche Wesen mit einem unsensiblen Herzen machen».
Der aus Argentinien stammende Papst hatte als Priester Jorge Bergoglio früher in Buenos Aires häufig die Armenviertel besucht. Franziskus ist geprägt von der sogenannten Volkstheologie, der argentinischen Variante der sozialistisch geprägten Befreiungstheologie. Franziskus schloss mit der Messe eine einwöchige Reise ab, die ihn in mehrere Orte in Chile und Peru führte. (SDA)