Stift und Papier waren Stephen Lund für seine Bilder zu langweilig. Stattdessen tritt der Kanadier für jeden Strich in die Pedale: Er macht GPS-Zeichnungen.
Statt einfach durch die Gegend zu fahren, plant Lund seine Velotouren durch Victoria ganz genau. Die zurückgelegte Strecke wird mit Hilfe eines GPS-Senders getrackt und auf Google Maps gespeichert – fertig ist ein neues Bild. Angefangen hat alles am 1. Januar 2015. Da fuhr Lund den Schriftzug «Happy 2015».
Darth Vader, Dinosaurier oder das Porträt einer feinen Dame: 85 Kunstwerke hat Lund bei seinen Velotouren schon geradelt. Dafür ist ihm kein Weg zu weit.
Allein für das Bild seiner Meerjungfrau sass der Rad-Künstler 14 Stunden auf dem Sattel. 212 Kilometer später war das Fabelwesen komplett. Verfährt er sich, muss Lund wieder ganz von vorne anfangen – einen Radiergummi gibt es bei Google Maps nicht.
Für seine Bilder kommt Lund schon mal vom Weg ab: Vor Feldwegen, Parkanlagen und kleinen Seitenstrassen schreckt der Velo-Künstler nicht zurück. Sogar Verletzungen nimmt er dafür in Kauf. Bei einer seiner Touren wurde er von einem Truck angefahren.
800 Stunden verbrachte der Kanadier für seine ungewöhnliche Kunst bisher auf dem Sattel. Und er ist noch lange nicht am Ziel. (jvd)