Geisel nach 6 Jahren in den Fängen von Al Kaida freigekauft
«Ich weiss nicht, ob er jetzt noch eine Familie gründet»

Die letzte der drei Geiseln des «Timbuktu Kidnapping» konnte endlich freigekauft werden. Der Südafrikaner Stephen McGown wurde mit zwei weiteren Touristen 2011 während der Ferien in Mali von der Terrororganisation Al Kaida entführt.
Publiziert: 04.08.2017 um 21:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:35 Uhr
Der Südafrikaner Stephen McGown in Gefangenschaft der Al Kaida.
Foto: AP

Der Südafrikaner Stephen McGown ist frei. Sechs Jahre lang war er in Gefangenschaft der Al Kaida in Mali. Am Donnerstag verkündete die Südafrikanische Regierung: «Wir freuen uns, ankündigen zu können, dass die ganzen Bemühungen endlich zu Mr McGown's Befreiung am 29. Juli 2017 geführt haben. Wir heissen ihn herzlich willkommen zu Hause und wünschen ihm alles Gute für sein Leben als freier Mann.» 

Wie ein ehemaliger Beamter des Europäischen Geheimdienstes der New York Times berichtete, betrug das Lösegeld für den Südafrikaner 3,5 Millionen Euro. Seinen Angaben zufolge wurde der Betrag über die Wohltätigkeitsorganisation «Gift of the givers» ausgehandelt. Diese beschäftigte sich seit Jahren mit McGown's Fall. Der ehemalige Beamte teilte ausserdem mit, dass die Geldübergabe über einen Undercover Agent des französischen Sicherheitsdienstes stattfand.

Letzte Geisel der «Timbuktu Three»

Die drei Mali-Geiseln Stephen McGown, Sjaak Rijke und Johan Gustafson (von l. nach r.) in den Händen der Al Kaida.
Foto: Screenshot

Der Südafrikaner wurde Ende November 2011 gemeinsam mit dem Schweden Johan Gustafson und dem Niederländer Sjaak Rijke in der malischen Stadt Timbuktu entführt. Schon einen Monat später gelangten die ersten Bilder des gekidnappten Trios an die Öffentlichkeit.

Obwohl mehrere Videos der Geiseln veröffentlicht wurden, dauerte es mehrere Jahre, bis die erste Geisel in Freiheit kam: Französische Soldaten befreiten Sjaak Rijke im April 2015. Er kehrte in die Niederlande zurück (BLICK berichtete). Heute arbeitet er dort wieder als Zugführer, wie das niederländische Onlineportal NLTimes bekannt gab.

Die zweite Geisel Johan Gustafson konnte im Juni dieses Jahres ebenfalls in Sicherheit gebracht werden. Nach seiner Befreiung sprach Gustafson mehrmals mit McGown's Vater Malcolm McGown: «Er sagte, es ginge Stephen gut. Sie seien nicht misshandelt worden. Es sei aber sehr schade, dass sie nicht gemeinsam freigelassen wurden», berichtete er der südafrikanischen Times LIVE.

Diese Nachrichten stimmten den Vater hoffnungsvoll: «Ich bin sicher dass er noch 2017 rauskommen wird, hoffentlich im Juli, August oder wann auch immer.»

Glückliches Wiedersehen

McGown ist nun auf dem Weg in seine Heimat. «Ich kann es kaum erwarten, ihn zu umarmen und ihm zu sagen, dass ich ihn vermisst habe», sagt sein bester Freund Ian Fraser.

Allzu schnell wird Stephen McGown wohl nicht mehr verreisen. «Der Trip nach Mali sollte sein letztes Abenteuer sein, bevor er eine Familie gründen wollte. Nun ist er 42 Jahre alt. Ich weiss nicht, ob er jetzt noch eine Familie gründen wird», gab McGowns Vater gegenüber der TimesLIVE bekannt. (sme)

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