Unruhen in Frankreich
Mehr als 1700 Festnahmen bei "Gelbwesten"-Protesten

Paris – Bei den neuen Protesten der "Gelb-Westen" in Frankreich sind nach Angaben der Regierung mehr als 1700 Menschen festgenommen worden. Insgesamt habe es landesweit 1723 vorläufige Festnahmen gegeben, teilte das Innenministerium in Paris am Sonntag mit.
Publiziert: 09.12.2018 um 11:16 Uhr
|
Aktualisiert: 10.12.2018 um 09:43 Uhr
Bei den Protesten der "Gelbwesten" in Frankreich sind nach Angaben der Regierung mehr als 1700 Menschen festgenommen worden.
Foto: KEYSTONE/AP/THIBAULT CAMUS

Allein in der Hauptstadt setzte die Polizei laut Präfektur 1082 Protestteilnehmer vorläufig fest. Für 1220 der Betroffenen wurde anschliessend eine Ingewahrsamnahme angeordnet. In Frankreich können Betroffene bis zu 48 Stunden auch ohne richterlichen Beschluss in Gewahrsam genommen werden, bei schweren Verbrechen bis zu vier Tage, bei Terrorismus bis zu sechs Tage.

Alle aktuellen Entwicklung zu den Gelbwesten gibt es im Newsticker.

Krawalle im ganzen Land

Bei den Protesten war es am Samstag erneut zu Ausschreitungen gekommen. Im ganzen Land gingen zum Auftakt des vierten Protestwochenendes gegen steigende Lebenshaltungskosten und die Politik von Präsident Emmanuel Macron nach Angaben des Ministeriums rund 136'000 Menschen auf die Strasse.

Die meiste Gewalt gab es in der Hauptstadt Paris. Dort zündeten Demonstranten Barrikaden und Autos an, schlugen Fensterscheiben ein und lieferten sich Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und Blendgranaten ein.

Wieder heftige Zusammenstösse zwischen Polizei und Gelbwesten
1:50
Proteste in Frankreich:Wieder heftige Zusammenstösse zwischen Polizei und Gelbwesten

Fehler gefunden? Jetzt melden