Ein Flug in Indien ist für mehr als 30 Passagiere wegen Nasen- und Ohrenbluten zur Tortur geworden. Die Besatzung der Fluggesellschaft Jet Airways hatte vergessen, einen Schalter zur Regulierung des Luftdrucks in der Kabine umzulegen. Als mehrere Passagiere aus den Ohren und Nasen zu bluten begannen, drehte die Maschine mit 166 Passagieren um und flog zurück nach Mumbai, teilte das indische Unternehmen am Donnerstag mit.
An Bord habe «Panik geherrscht», als die Symptome bei Mitreisenden aufgetreten seien, schrieb ein Passagier auf Twitter. Er lud Fotos und Videos hoch, die Passagiere mit Sauerstoffmasken zeigten. Die Maschine sei 45 Minuten nach dem Start in Richtung Jaipur nach Mumbai umgekehrt. Dort wurden die betroffenen Passagiere medizinisch versorgt, wie Jet Airways mitteilte. Die Fluggesellschaft suspendierte die Crew für die Dauer der Untersuchung des Vorfalls. Im Januar hatte Jet Airways bereits zwei Piloten nach Handgreiflichkeiten im Cockpit entlassen.
«Alle Passagiere gerieten in Panik»
Nach Angaben eines Passagiers an Bord machte der Pilot lediglich die Durchsage, dass die Maschine nach Mumbai umkehre. «Ich war in der Businessclass und die Sauerstoffmasken fielen plötzlich herunter», sagte er dem Sender NDTV. «Alle Passagiere gerieten in Panik, diejenigen, die hinten sassen und die, die keine Maske aufsetzen konnten, begannen aus Mund und Nase zu bluten.»
Ein Vertreter der indischen Luftfahrtaufsicht bestätigte der Nachrichtenagentur Press Trust of India, die Besatzung habe vergessen, den «Entlüftungsschalter» zu betätigen, um den Kabinendruck auszugleichen. Fünf der Opfer, die im Krankenhaus behandelt wurden, litten nach Angaben von Ärzten unter leichter Taubheit, die erst nach etwa zehn Tagen wieder abgeklungen sein werde. Jet Airways hatte zuletzt bereits für Aufsehen gesorgt, als sich zwei Piloten der Gesellschaft während eines Flugs von London nach Mumbai in die Haare kriegten und handgreiflich wurden. (SDA/rad)