Jubel bei Luigi di Maio und anderen Politikern der Fünf-Sterne-Bewegung. Wie es aussieht hat die Partei bei den Parlamentswahlen in Italien die meisten Stimmen bekommen.
Nach Auszählung von knapp zwei Dritteln der Wahlkreise komme die Protestpartei in der Abgeordnetenkammer auf gut 31 Prozent der Stimmen, teilte das Innenministerium am Montag in Rom mit. An seiner Partei komme jetzt keiner vorbei, sagte Alessandro di Battista von der Fünf-Sterne-Bewegung:
«Wenn sich die Zahlen bestätigen, dann ist das für die Fünf-Sterne-Bewegung ein Triumpfh und beweist, dass sich unsere Arbeit ausgezahlt hat. Es zeigt vor allem, dass alle zu uns kommen und mit uns reden müssen.»
Nach den Zahlen des Innenministeriums hat die fremdenfeindliche Lega die Forza Italia von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi überholt. Beide bilden mit kleineren rechten Parteien ein Mitte-Rechts-Bündnis, das zwar stärkste Kraft wird, die für die Regierungsbildung nötige Mehrheit aber verfehlt.
Die Lega von Matteo Salvini erreicht 18,5 Prozent, die Forza Italia 13,6 Prozent. Die Sozialdemokraten von Ministerpräsident Paolo Gentiloni rutschen auf 19,5 Prozent ab.
Im Senat, der zweiten Kammer des Parlamentes, zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Mit einem Endergebnis wurde im Laufe des Tages gerechnet.
Damit steht Italien vor einer politischen Hängepartie. Eine Regierungsbildung dürfte sich schwierig gestalten.
Bereits im Vorfeld war mit einem komplizierten Ausgang der Wahl gerechnet worden.
Ein Grund dafür ist das neue Wahlrecht. Mit ihm wurde die Regel abgeschafft, dass die Partei oder Gruppe mit den meisten Stimmen im Parlament einen Regierungsbonus erhält. Um stabil mit einer absoluten Mehrheit der Sitze regieren zu können, ist Experten zufolge nun eine Mehrheit von mindestens 40 Prozent der Stimmen nötig.