An zweiter Stelle folgt demnach eine bessere Steuerung der internationalen Migration. Sie ist für 20 Prozent die wichtigste Herausforderung der Gemeinschaft. Themen wie Wachstum und Ungerechtigkeit sehen dagegen jeweils nur sechs Prozent der Europäer ganz oben auf der Aufgabenliste der EU.
Die repräsentative Befragung der Stiftung fand vor rund einem halben Jahr im Juli 2017 in allen 28 EU-Staaten statt, befragt wurden insgesamt etwa 10'800 Menschen. Die Ergebnisse aus Grossbritannien wurden aber nicht berücksichtigt.
Ein weiteres Ergebnis: Selbst die Globalisierungskritiker unter den EU-Bürgern sprechen sich mehrheitlich für mehr europäische Integration aus. 45 Prozent derjenigen, die internationale Verflechtung generell als Bedrohung ansehen, sind zugleich trotzdem EU-freundlich. Nur 41 Prozent der Globalisierungsskeptiker sind gegen mehr EU-Integration.
Das gegenwärtige Europa werde «parteiübergreifend als Quelle von Stabilität, Wohlstand und Frieden akzeptiert», erklärte der Vorstandsvorsitzende der Gütersloher Stiftung, Aart De Geus, zu den Ergebnissen. Den politischen Stimmen, die eine Zukunft «im nationalen Gegeneinander» versprechen, müsse mit «Überzeugung, Fakten und offenen Diskussionen» begegnet werden.