Ein Polizist hat in der deutschen Stadt Bochum einen Mann (†74) bei einem Einsatz erschossen. Die Beamten seien am Sonntagabend zu einem Mehrfamilienhaus gerufen worden und hätten den Mann kontrollieren wollen, sagte ein Sprecher der Polizei Bochum am Sonntag.
Der Mann habe dann aber plötzlich einen Gegenstand gezogen. Daraufhin habe einer der Polizisten nach ersten Erkenntnissen mehrere Schüsse abgegeben. Es wurde noch versucht, den Mann wiederzubeleben, doch die Verletzungen waren zu schwer. Der 74-Jährige starb.
Aus Neutralitätsgründen übernahm eine Mordkommission aus Essen die Ermittlungen. Warum die Polizisten gerufen worden waren, war zunächst noch unklar. Auch der genaue Hergang und die Identität des Mannes seien noch Gegenstand von Abklärungen.
Polizeikugeln töten selten
Dass Menschen durch Polizeikugeln sterben, kommt in Deutschland vergleichsweise selten vor. Wie aus jüngsten verfügbaren Zahlen der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster hervorgeht, hatten Polizisten in Deutschland im Jahr 2017 bei Einsätzen 14 Menschen erschossen. Zudem wurden 39 Menschen verletzt.
Die Zahlen lagen etwas höher als in den Jahren zuvor. 2016 waren es 11 Tote und 28 Verletzte durch Polizeischüsse gewesen. 2015 waren 10 Menschen gestorben, weitere 22 waren verletzt worden. (SDA)