Corona hat ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Anna S.* (32) aus Tirol in Österreich kann nicht mehr laufen. Sie ist zu schwach. Zu stark hat das Virus ihren Körper belastet. «Es ist, als hätte man jeden Tag Migräne, einen Darminfekt und eine Viruserkrankung zusammen», sagt die Lehrerin zur «Kronen Zeitung».
Sie leidet an Long Covid. Nachdem sie sich im November 2020 wahrscheinlich in der Schule angesteckt hatte, ging es ihr auch nach der überstandenen Krankheit nicht besser. Im Gegenteil: Sie fühlte sich kraftlos.
Vor Corona war sie fit und aktiv
Und es wurde immer schlimmer. «Ich wurde ohnmächtig, sobald ich versuchte, mich aufzusetzen, mein Puls stieg auf 150. Seither bin ich bettlägerig», so Anna S. zur Zeitung.
Eine Katastrophe für die Lehrerin. Vor Corona war sie fit und aktiv. Sie ging zum Beispiel gerne in den Bergen klettern. Doch daran ist nicht mehr zu denken. Jetzt kommt sie nur noch mit Hilfe aus ihrer Wohnung und sitzt im Rollstuhl.
«Sämtliche Leistungen werden nur befristet zuerkannt»
Unfassbar: Trotz ihres Leidens musste sie darum kämpfen, dass die Versicherung Long Covid als Krankheit akzeptiert. Laut einem Gutachten würde sie sich die Symptome nur einbilden.
Anna S.: «Sämtliche Leistungen werden nur befristet zuerkannt. Man muss immer zittern, dass der nächste Gutachter anders entscheidet und plötzlich etwa das Pflegegeld gekürzt wird.»
Im Rahmen einer Long-Covid-Studie kam heraus: Corona hat dem Körper von Anna S. schwer geschadet. Die Österreicherin leidet nicht nur an dem Chronic Fatigue Syndrom (CFS), sondern hat auch das Mastzellen-Aktivierungssyndrom, Tinnitus und Blutgefässentzündungen. Darum kämpft Anna S. jetzt für die Anerkennung ihres Leidens und hat Klage eingereicht. Die Folge: Zwei neue Gutachten wurden vom Gericht in Auftrag gegeben. Und Anna S. hofft, dass der Kampf dann ein Ende hat und sie nach vorne blicken kann. (jmh)
*Name bekannt