Noch immer sorgen die G-20-Krawallen in Hamburg für hitzigen Diskussionen. In der ARD-Talksendung «Maischberger» diskutierten die Gäste zum Thema «Gewalt in Hamburg: Warum versagt der Staat?». Die Aktivistin Jutta Ditfurth sagte, dass G-20-Demonstranten «Grundrechte weggenommen wurden, weil Leute schwarz gekleidet waren.»
Das konnte sich der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach nicht länger anhören und verliess kurzerhand das Studio.
«Frau Ditfurth ist persönlich und in ihrem Verhalten ‹unerträglich›. Ich gehe.»
Bereits vorher in der Sendung war die Stimmung geladen. «Ich habe schon vor 15 Minuten gesagt, was ich mitmache und was ich nicht mitmache», meinte Bosbach. Dort hatte Ditfurth über Gewalttätigkeiten der Polizei gesprochen.
Der CDU-Mann konnte sich mit den Aussagen seiner Kollegin gar nicht anfreunden und meinte zu ihr, sie solle sich nicht als «Oberintellektuelle betätigen und dann noch einen Polizeibeamten in dieser Form beleidigen. Das hat mit Diskussion überhaupt nichts zu tun. Daran möchte ich mich nicht mehr beteiligen.» Ditfurth hatte ihrerseits zuvor Bosbach geraten, er solle «am Stammtisch weiterreden.»
Sandra Maischberger konnte den wütenden Bosbach nicht aufhalten und bat daraufhin, Ditfurth ebenfalls das Studio zu verlassen. Sie weigerte sich und blieb sitzen.
Später postete Sandra Maischberger folgendes Statement bei Facebook:
«Ich bedaure sehr, dass Wolfgang Bosbach unsere Runde vorzeitig verlassen hat. Mein Versuch, ihn zum bleiben zu bewegen, schlug leider fehl. Das ist immer eine Niederlage in einer Sendung, deren Aufgabe es ist, Menschen ins Gespräch zu bringen – gerade, wenn sie noch so unterschiedliche Meinungen haben. Wir wollen gesellschaftliche und politische Kontroversen im Fernsehen so führen, wie sie im Leben stattfinden: ungeschnitten und ungeschönt. Das tut manchmal weh. Auch mir, wenn es nicht gelingt, meine Gäste im Dialog zu halten.» (man)