Nach langem Tauziehen haben sich die EU und Grossbritannien offenbar auf die Grundsätze eines Scheidungsvertrags geeinigt. Wie das Büro der britischen Premierministerin Theresa May mitteilte, soll das britische Kabinett am Mittwochnachmittag über den Entwurf beraten. Nach Aussagen von EU-Diplomaten enthält der Kompromiss einen Lösungsvorschlag für die Frage der irischen Grenze. Die Rückkehr zu Kontrollen an der Grenze zwischen Nordirland und Irland ist bislang der grösste Zankapfel in den Verhandlungen über den EU-Austritt Grossbritanniens Ende März 2019.
In trockenen Tüchern ist der Deal aber noch lange nicht. Der Brexit-Befürworter und Ex-Aussenminister Boris Johnson sagte am Dienstag: «Mit diesem Deal bleiben wir in der Zollunion und grösstenteils auch im Binnenmarkt - das ist alles Vassallenstaat-Zeugs.» – «Ich weiss nicht, wie man dafür stimmen kann, wenn man an die politische und wirtschaftliche Freiheit dieses Landes glaubt. Ob ich dagegen stimmen werde? Ja!»
Eine Einigung auf den Ausstiegsvertrag wäre für beide Seiten ein grosser Durchbruch. Erst mit einem wasserdichten Austritts-Deal kann über die künftigen Handelsbeziehungen zwischen EU und Grossbritannien gesprochen werden.