Donald-Effekt macht den US-Tourismus kaputt
Trump kostet 1,3 Milliarden

Laut dem weltgrössten Business-Travel-Verband hat die Trump-Rhetorik auf Twitter schwerwiegende Folgen für den Tourismus in den USA.
Publiziert: 08.06.2017 um 10:36 Uhr
|
Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:31 Uhr
Der US-Tourismus wird die Folgen von Trumps Muslim-Bann stark zu spüren bekommen, sagen Experten.
Foto: EPA

US-Präsident Donald Trump (70) kann es nicht lassen. Anfang dieser Woche setzt er erneut Twitter-Nachrichten in die Welt mit der Forderung eines Muslim-Banns «für einige gefährliche Staaten».

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Gemeint ist ein Einreiseverbot gegen Bürger sieben mehrheitlich muslimischer Länder (BLICK berichtete). Doch damit nicht genug: Seit März gilt für einige Verbindungen aus dem Nahen Osten und Nordafrika nach Amerika ein Laptop-Verbot in der Airline-Kabine für Direktflüge in die USA. 

«Politik hat einen Einfluss auf das Reiseverhalten», sagt David Tarsh auf dem US-Newsportal «CNN Money». Der Sprecher arbeitet für Forwardkeys, eine Beratungsfirma, die täglich 16 Millionen Buchungen bei Airlines analysiert.

US-Präsident Donald Trump letzte Woche im Rosengarten des Weissen Hauses in Washington (USA).
Foto: Reuters/Kevin Lamarque

Laut Experten gebe Trumps Rhetorik und Politik ausländischen Reisenden das Gefühl, dass Amerika sich abschotte und die Tore dicht macht. Das sei ein grosses Problem für den Tourismus.

Gemäss Forwardkeys sind die USA die einzige grosse Reisedestination, die einen Rückgang der Sommerbuchungen verzeichnet, im Vergleich zum Vorjahr. Buchungen bei Fluggesellschaften für die Monate Juni, Juli und August seien 3,5 Prozent im Minus.

Schweizer reisen immer noch gern in die USA

Der weltgrösste Business-Travel-Verband Global Business Travel Association (GBTA) schätzt, dass Trumps Forderungen den US-Tourismus in diesem Jahr gegen 1,3 Milliarden Franken kosten wird. In die Schätzung einbezogen sind Ausgaben von Nicht-US-Bürgern für Flüge, Autovermietung, Hotelbuchungen, Gastronomie und Shopping.

Und wie stehts mit den Schweizer Ferienplänen? Einen eigentlichen Trump-Effekt, in dem Sinne, das seit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten weniger USA-Reisen gebucht würden, können die Reiseveranstalter nicht feststellen. «Bei der Wahl Trumps lagen die USA-Buchungen bei plus elf Prozent gegenüber dem Vorjahr, jetzt sind wir immer noch acht Prozent im Plus», hiess es bei Hotelplan zuletzt vor ein paar Wochen. (uro)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?