Die grosse Wut auf die Cop-Gewalt
Amerika geht auf die Strasse

Die Gewalt weisser Polizisten gegen schwarze US-Amerikaner bringt Hunderttausende auf die Strassen, um gegen die Cops zu demonstrieren.
Publiziert: 05.12.2014 um 19:24 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:31 Uhr
Demonstrantin auf dem Times Square. Auf ihrem Schild steht: «Schwarzes Leben zählt auch».
Foto: Dukas
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Von Daniel Riedel

Ihre Namen: Michael Brown († 18), Tamir Rice († 12), Eric Gardner († 43) und Rumain Brisbon († 34). Vier schwarze US-Amerikaner, die von weissen Polizisten getötet wurden. Durch Schüsse, durch Würgen – oder wie die Polizei es nennt: «Missverständnisse».

Die Todesfälle haben in den USA eine Welle der Wut ausgelöst. Hunderttausende gingen in zahlreichen Städten gegen Polizeigewalt auf die Strassen. Unter den Demonstranten: Weisse, Schwarze, Hispanics. Epizentrum der Proteste: New York. Bereits die zweite Nacht in Folge wurden Strassen, Brücken und Bahnhöfe blockiert.

Im Gedenken an das New Yorker Todesopfer Eric Gardner, das von einem Polizisten gewürgt wurde, legten sich die Demonstranten auf den Boden, schrien: «Ich kann nicht atmen!» Mitten in die Proteste platzte die Nachricht vom Tode Rumain Brisbons. Der 34-Jährige war bei einer Polizeikontrolle in Phoenix im Bundesstaat Arizona erschossen worden. Das Vergehen des Schwarzen: Er hatte in seine Tasche gegriffen. Dort befand sich keine Waffe, sondern ein Medikament. Die Folge: Schüsse.

Unterdessen verkündete New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio eine Polizeireform. So müssen alle 22 000 New Yorker Cops zu einem Intensivkurs antraben. Sie sollen lernen, Krisensituationen zu entschärfen, anstatt zu schiessen!

Auch im Internet formiert sich der Widerstand gegen die Polizeigewalt. In Facebook- und Twittergruppen schreiben weisse Amerikaner, wie sie selbst von Beamten bei Straftaten schwarzen Mitbürgern gegenüber bevorteilt wurden.

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