Deutschlandweite Razzien
Polizei durchsucht Wohnungen von G20-Chaoten

Am Rande des G20-Gipfels kam es auf den Strassen Hamburgs zu Krawallen. Nun durchsucht die Polizei Häuser von mutmasslichen Beteiligten in mehreren deutschen Bundesländern.
Publiziert: 05.12.2017 um 07:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:36 Uhr

Deutsche Polizisten haben am Dienstagmorgen im Zusammenhang mit den G20-Krawallen im Juli in Hamburg eine Grossrazzia in Deutschland gestartet. Dabei untersuchten Beamte unter der Führung einer Hamburger Sonderkommission mehr als 20 Objekte in acht Bundesländern, berichtet «Spiegel Online».

Seit 6:00 Uhr laufe der Einsatz der Sonderkommission «Schwarzer Block», teilte die Hamburger Polizei mit. Ziel sei es, weitere Beweise zu sichern, sagte ein Sprecher. Es sei eine zweistellige Anzahl von Wohnungen der linken Szene durchsucht worden - in Hamburg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.

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Die Demonstranten haben begonnen, sich zu vermummen.
Foto: REUTERS

Es gehe bei der Aktion darum, Datenträger und Kommunikationsmittel sicherzustellen, heisst es aus Polizeikreisen. Die Polizei erhofft sich, ein kompletteres Bild der Gewalt-Eskalation bei der Rondenbarg-Strasse verschaffen zu können. Dort war eine Gruppe von rund 200 Demonstranten mit Sicherheitskräften zusammengestossen.

Aus der Gruppe flogen nach Polizeiangaben Knallkörper und Steine. Medien hatten nach Auswertung eines Einsatzvideos dagegen berichtet, die Beamten seien lediglich mit drei Bengalos beworfen worden.

Nach dem Vorfall hat die Staatsanwaltschaft 60 Strafverfahrer gegen mutmassliche Randalierer eingeleitet, in den meisten Fällen wegen Landfriedensbruch. Nach den Vorfällen am Rondenbarg wurde auch Kritik an der Polizei laut: Sie sei zu hart vorgegangen, heisst es. Ein Video zeigt etwa, wie ein Polizist einen Demonstranten im Vorbeigehen unvermittelt schlägt. (rey/SDA)

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