Nur 28 Prozent der Deutschen bleiben demnach bei Krankheit konsequent zu Hause, zitierte die Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) aus der Umfrage.
Mit 49 Prozent am häufigsten gehen Berufstätige der Studie zufolge trotz Rückenschmerzen zur Arbeit. 38 Prozent arbeiten trotz Allergien. Auch ein Drittel der Beschäftigten mit psychosomatischen oder psychischen Beschwerden erscheint demnach im Job.
Bei Corona-Infektionen erscheinen laut Umfrage neun Prozent der Erkrankten im Betrieb, 17 Prozent arbeiten von Zuhause aus, weitere 17 bleiben ein paar Tage Zuhause, bis die schlimmsten Symptome vorüber sind. Acht Prozent der Betroffenen machen ihre Entscheidung über die Rückkehr an den Arbeitsplatz davon abhängig, wie viel auf der Arbeit los ist. Nur 33 Prozent der Befragten bleiben bei einem leichten Corona-Verlauf so lange Zuhause, bis sie wieder gesund sind.
Mangelnde Ruhe: «eine unzumutbare Gefahr»
«Wer sich nicht in Ruhe auskuriert, riskiert, dass Viruserkrankungen auch Herz oder andere Organe angreifen oder sich durch Medikamente unterdrückte Symptome verschlimmern», sagte Gerd Herold, Beratungsarzt bei der Pronova BKK, den Funke-Zeitungen. «Noch dazu können Mitarbeitende angesteckt werden.» So sei die Präsenz im Büro trotz positiven Corona-Tests «eine unzumutbare Gefahr».
Die Erfahrungen mit dem Infektionsschutz während der Corona-Pandemie hätten nichts an der Gewohnheit geändert, auch krank im Job zu erscheinen, sagte Herold: «Manche haben Sorge, als faul zu gelten oder den Kolleginnen und Kollegen die Vertretung zuzumuten.»
(SDA)