Die Bundeswehr-Kapelle spielt vor dem Kanzleramt. Es herrscht eine feierliche Stimmung in Berlin. Der Grund: Emmanuel Macron, der neue Präsident Frankreichs, ist zu Besuch in Berlin (D). Nur einen Tag nach seiner Ernennung trifft sich Emmanuel Macron mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (62).
Merkel sagte unmittelbar vor dem Treffen, sie begegne ihm «offen und voller Sympathie» und wolle keinesfalls als «Besserwisser» auftreten. Stattdessen wolle sie «freundschaftlich, partnerschaftlich und in grossem Respekt füreinander die Zusammenarbeit angehen.»
Neue Akzente für Europa
Bei dem Treffen dürften die Zukunft der Europäischen Union und neue Akzente für die deutsch-französischen Beziehungen im Mittelpunkt stehen. Vor dem Kanzleramt demonstrierten mehrere hundert Anhänger der Organisation «Pulse of Europe» mit Europafahnen. «Im Namen der Freundschaft» war auf Transparenten zu lesen.
Der sozialliberale Macron will Frankreichs Wirtschaft mit Reformen wieder in Schwung bringen. Der 39-Jährige hatte im Wahlkampf eine klar pro-europäische Linie gegen die rechtspopulistische EU-Gegnerin Marine Le Pen vertreten und strebt eine enge Partnerschaft mit Deutschland an. Seine Ideen zur Reform der europäischen Währungsunion stossen in Teilen der deutschen Politik aber auf Kritik. (SDA/jmh)