Ein Sonnenbad auf dem Balkon oder wie hier am Strand ist eine feine Sache. Doch wer es schon einmal übertrieben hat, kennt die schmerzhaften Folgen: Sonnenbrand. Hautärzte warnen vor dauerhaften Schädigungen der Haut und vor Hautkrebs.
Kalifornische Wissenschaftler wollen dem Abhilfe schaffen und haben einen UV-Sensor entwickelt, der Sonnenanbeter warnt, sobald sie sich zu lange der Strahlung aussetzen. Eine Art Sonnen-Eieruhr also, weiss Andrea Armani chemische Ingenieurin und Materialwissenschaftlerin an der University of Southern California in Los Angeles.
«Wir haben einen Sensor gebaut, der auf ultraviolettes Licht reagiert, dessen Wellenlänge Hautkrebs verursacht. Es ist so konzipiert, dass es die Farbe wechselt, sobald er über eine bestimmte Dauer dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Er ist ein sichtbares Zeichen also, dass man sich dem UV-Licht augesetzt hat.»
Zwanzig Minuten sonnenbaden - mehr nicht. Das empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO als Höchstdauer - und das nicht öfter als drei Mal in der Woche. Das lässt den Körper ausreichend Vitamin D bilden, erhöht aber noch nicht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Nach zwanzig Minuten bricht die Polymerschicht des Sensors und bewirkt einen Farbwechsel. Der Nutzer sieht orange.
«Mit dieser Erfindung gehen wir gewissermassen ein Stück zurück in der Zeit. Denn der Sensor braucht keinen Strom, hat keine Elektronik, braucht keinen Stromanschluss oder sonst eine Vernetzung. Trotzdem ist er praktisch. Wenn Sie am Strand sind, im Salzwasser, im Chlorwasser wäre es schwierig, ein angeschlossenen Gerät mit Strombetrieb zu nutzen - selbst wenn es kabellos wäre. Sie brauchen doch etwas Robustes, Wasserfestes, das nicht gleich zusammenbricht, das biegsam ist. Deshalb versuchen wir das Bedürfnis nach eine Anwendung zu befriedigen, wir haben etwas entwickelt, das sich cool anhört und gleichzeitig ohne Kabel sichtbar mit dem Nutzer kommuniziert.»
Derzeit prüfen Armani und ihr Team, wie sich ihre Erfindung am besten auf dem freien Markt einsetzen und verkaufen lässt. In welchem Produkt sich der Sensor auch immer wiederfinden wird, im Kampf gegen Sonnenschäden, könnte er eine grosse Hilfe sein.