«Blinde Loyalität»
Ex-Anwalt von Trump zu drei Jahren Knast verurteilt

Der frühere Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, hat unter Eid gelogen. Jetzt muss er drei Jahre ins Gefängnis.
Publiziert: 12.12.2018 um 18:10 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:20 Uhr
Bekannte sich schuldig: Michael Cohen, Ex-Anwalt von US-Präsident Donald Trump.
Foto: Reuters

Ein Gericht in New York hat Michael Cohen unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Falschaussagen vor dem Kongress verurteilt. Die Strafe: drei Jahre Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft hatte eine «substanzielle Gefängnisstrafe» gefordert. Cohen ist geständig.

Cohen kooperiert mit FBI-Sonderermittler Robert Mueller, der untersucht, ob es im Präsidentschaftswahlkampf 2016 geheime Absprachen im Lager des damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump mit Vertretern Russlands gegeben hat. Trump weist das zurück und spricht von einer «Hexenjagd». Mueller attestiert Cohen, die Wahrheit zu sagen.

«Schmutzige Taten»

Cohen äusserte sich bei der Anhörung am Mittwoch selber vor Gericht. «Ich übernehme die volle Verantwortung für jede Tat, zu der ich mich schuldig bekannt habe: Meine persönlichen und diejenigen, an denen der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika beteiligt war», sagte Cohen laut dem US-Nachrichtensender CNN. Er habe es immer wieder als seine Pflicht empfunden, «seine schmutzigen Taten zu vertuschen». Er habe in «blinder Loyalität» gehandelt.

Cohen räumte unter anderem ein, den US-Kongress im Zusammenhang mit einem geplanten, aber nie verwirklichten Bauprojekt Trumps in Moskau unter Eid angelogen zu haben. Demnach wurde das Projekt noch weit bis in den Wahlkampf 2016 hinein verfolgt – anders als von Cohen ursprünglich angegeben.

Cohen gab in einem gesondert von den Russland-Ermittlungen bei einer Staatsanwaltschaft in New York geführten Verfahren auch zu, Schweigegeld an die Ex-Porno-Darstellerin Stormy Daniels und indirekt mindestens an eine weitere Frau während des Wahlkampfes 2016 bezahlt zu haben.

«Absicht, Präsidentschaftswahl zu beeinflussen»

Beide Frauen geben an, Affären mit Trump gehabt zu haben. Trump bestreitet das. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass Cohen in beiden Fällen «in Abstimmung mit und unter Federführung von» Trump gehandelt hat und sieht in den Geldflüssen vom Oktober 2016 illegale Wahlkampfbeihilfen.

Die Anklage war überzeugt: «Cohen handelte in der Absicht, die Präsidentschaftswahl 2016 zu beeinflussen.» Die Staatsanwaltschaft sieht «geheime und illegale» Zahlungen als Wahlkampfhilfen an, weil sie geleistet worden seien, um Trumps Wahlchancen 2016 nicht zu mindern. Cohen hatte ferner Steuervergehen und Falschaussagen gegenüber Banken eingeräumt – allerdings ging die Staatsanwaltschaft davon aus, dass er nicht in vollem Umfang geständig war. (SDA/noo)

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