Diagnosen aus der Ferne sind heikel.
Doch die jüngste Entscheidung von Donald Trump (70) legt nahe: der mächtigste Mann der Welt ist ein selbstzerstörerischer Narzisst. Psychiater erachten dies als ernsthafte Krankheit. Es leiden der Patient und insbesondere sein Umfeld. Im Fall von Trump die ganze Welt.
Fällt der extreme Narzisst, reisst er alle mit sich in den Abgrund. Was Trump gerade tut.
Gestern Nacht entliess er den Direktor der Bundespolizei FBI James Comey (56). Weil dessen Ermittlungen die Verstrickungen des Präsidenten in die Russen-Connection offenbaren könnten.
Ähnlich hat zuletzt vor über 40 Jahren Richard Nixon (1913–1994) während Watergate gehandelt. Mit einer Ausnahme: Trump feuert Comey mit einem erschreckend kindisch formulierten Entlassungsschreiben. Es strotzt nur so von Narzissmus.
Als wären die USA eine Bananen-Republik
Damit torpediert Trump die Unabhängigkeit der amerikanischen Justiz. Das verleiht ihm – dem Anführer der freien Welt – geradezu diktatorische Züge. Als wären die USA eine lateinamerikanische Bananen-Republik.
Zudem dürfte dies die Einsetzung eines Sonderermittlers weiter beflügeln. Demokraten könnten sie zur Bedingung machen, um überhaupt einen neuen FBI-Direktor abzusegnen.
Was brandgefährlich ist für Trump und seine Mitarbeiter. Der künftige Sonderermittler kann jeden zu Aussagen unter Eid verpflichten.
Während Monaten wäre in Amerika die Regierung gelähmt. Vieles käme ans Tageslicht, selbst Dinge, die keinen direkten Bezug zu Russland haben. Vielleicht der unter Verschluss gehaltene Steuerauszug des Präsidenten.
So unsicher wie heute war Trumps Wohnrecht im Weissen Haus noch nie. Schuld daran ist der Narzisst.
Ironische Pointe: Es war Comey, der mit der Veröffentlichung von Hillary Clintons privaten E-Mails im letzten Oktober Trump zum Wahlsieg verholfen hatte.
Nun könnte der amtierende Präsident über Comey stürzen.