Besitzer fliehen vor dem Hurrikan – und lassen Hunde und Büsis zurück
Verzweifelter Kampf um das Leben der Haustiere

Menschen entlang der US-Ostküste bereiten sich darauf vor, dass Hurrikan Florence am Freitagabend auf Land trifft. Auch für Haustiere bedeutet die Ankunft von Florence ein Kampf ums Überleben.
Publiziert: 14.09.2018 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2018 um 12:06 Uhr
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Überfüllte Tierheime wegen Hurrikan Florence: Das Ehepaar Kevin Raffee und Julie Lamacchia rettet zwei Dutzend Hunde und Katzen vor der Tötungsstation.
Foto: Facebook
Dominique Rais

Starker Regen und ein peitschender Wind: In der 110’000-Einwohner-Stadt Wilmington im US-Bundesstaat North Carolina wurde bereits am Sonntag der Notstand ausgerufen. Unaufhaltsam steuert Hurrikan Florence dem Festland entgegen. 

Während die einen den Wirbelsturm aussitzen wollen, ergreifen andere die Flucht. Unter ihnen auch Kevin Raffee und seine Frau Julie Lamacchia. Sie wollen nicht nur sich, sondern auch an die zwei Dutzend Hunde und Katzen in Sicherheit bringen, wie die «Washington Post» berichtet.

Tiere müssen eingeschläfert werden

Das Ehepaar rettet die Tiere damit vor dem Wirbelsturm. Seit der Notstand in North Carolina ausgerufen und eine Hurrikan-Warnung erlassen wurde, füllen sich die Tierheime stetig. Für Lamacchia ist klar: «Für uns sind Tiere wichtiger als Sachen.»

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Bis in die frühen Montagstunden (Schweizer Zeit) forderte «Florence» laut Medienberichten mindestens 17 Menschenleben.

Viele Tierbesitzer sind geflohen – allerdings ohne ihre Vierbeiner. Stattdessen wurden sie ihrem Schicksal überlassen. Das örtliche, staatlich betriebene Tierheim stösst an seine Kapazitätsgrenzen. «Wir müssen Platz machen», sagt Jewel Horton, Manager des Pender County Tierheims, zur «Washington Post». Er meint damit, dass Tiere, werden sie nicht adoptiert, zwangsläufig eingeschläfert werden müssen.

«Dinge kann man ersetzen, aber nicht Menschen oder Tiere»

«Wir versuchen das Einschläfern von Tieren mit allen Mitteln zu verhindern», so Horton. «Darum bitten wir um Unterstützung.» Die Organisation Pender County Humane Society, deren Präsidentin Julie Lamacchia ist, hilft bei der Vermittlung der Tiere. «Dinge kann man ersetzen – alles kann ersetzt werden – aber man kann nie ein Leben ersetzen, ob es das eines Menschen oder eines Tieres ist», sagt Lamacchia.

In Potomac im US-Staat Maryland, rund 30 Autominuten westlich von Washington D.C., wurde das örtliche Tierheim evakuiert. Die Betreiber befürchten, dass es überflutet werden könnte.

Dutzende Tierliebhaber hatten sich daraufhin gemeldet. Insgesamt konnten so 55 Hunde und 22 Katzen bei Pflegefamilien untergebracht werden. Die Auffangstation für Tiere wurde einst im Zuge von Hurrikan Katrina im Jahr 2005 gegründet.

Alle aktuellen Bilder, Videos und Infos zum Hurrikan «Florence» gibts im Newsticker.

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