Via Facebook ging die Polizei von Richland (Washington) am 29. November auf Verbrecherjagd. Gesucht wurde Anthony Akers (38). Die Polizisten veröffentlichten sein Foto und baten die Bevölkerung um Mithilfe. Nur einen Tag später ging ein entscheidender Hinweis ein – verfasst vom Gesuchten selbst.
«Beruhigt euch, ich werde mich selbst stellen», kommentierte Akens unter seinem Foto. Die Polizei gab sich zunächst zufrieden. Doch der 38-Jährige tauchte nicht auf.
«Sorry, habe noch viel zu tun»
Zwei Tage nach der Ankündigung wurden die Beamten langsam ungeduldig und schrieben unter dem Post: «Hey Anthony, wir haben dich noch nicht gesehen. Unsere Bürozeiten sind Montag bis Freitag, acht Uhr morgens bis fünf Uhr abends. Solltest du abgeholt werden wollen, kannst du uns sehr gern anrufen.»
Akers entgegnete, er habe noch viel zu erledigen. Schliesslich werde er voraussichtlich einen Monat hinter Gitter sitzen. Er versicherte jedoch: «In 48 Stunden werde ich bei euch sein.»
Erneut drückte die Polizei ein Auge zu und wartete. Wieder vergebens. Nachdem die Frist abgelaufen war kommentierte sie enttäuscht: «Lieber Anthony, liegt es an uns? Wir glauben langsam, du kommst gar nicht mehr.»
«Bereit für unser Date, Schatz»
Der Schlagabtausch zwischen Polizei und Verbrecher ging indes viral. Über 1700 Nutzer hatten den Post geteilt. Dem Gesuchten schien die Aufmerksamkeit zu gefallen. Er witzelte: «Liebes RPD, es liegt nicht an euch, es liegt an mir. Ich habe offenbar Bindungsprobleme. Ich entschuldige mich dafür, euch versetzt zu haben, aber lasst es mich wieder gut machen.»
Er versprach, sich bis zum nächsten Mittag auf dem Posten zu melden. Sollte er seine «Bindungsängste» aber nicht überwinden können, würde er anrufen, damit die Beamten ihn holen könnten. «P.S: Ihr seit wunderbar», lobt er weiter.
Tatsächlich trabte er am nächsten Tag bei der Polizei an. «Bereit für unser Date, Schatz», schrieb Akers und veröffentlichte dazu ein Selfie vor dem Polizeiposten. Sein letzter Post – dann wanderte er wie versprochen in den Knast.
Wegen welchen Delikten er von der Polizei gesucht wurde, ist nicht klar. Aber: Er soll zuvor wegen illegalem Besitz von verschreibungspflichtigen Medikamenten Probleme mit dem Gesetz gehabt haben. (hah)