Im australischen Melbourne raste am Donnerstag um 16.30 Uhr Ortszeit ein Auto in eine Menschenmenge. Der Vorfall ereignete sich ausserhalb der «Flinders Street Station» im Zentrum der Stadt.
Die Polizei bestätigt, dass 19 Personen verletzt wurden – darunter ein Kleinkind, das mit Kopfverletzungen ins «Royal Children’s Hospital» gebracht wurde. Unter den Verletzten befinden sich vier in kritischem Zustand.
Zwei Männer wurden festgenommen
Der Fahrer des weissen Suzukis und ein weiterer Mann wurden festgenommen, wie die Polizei des Bundesstaates Victoria in einem Statement bestätigt.
Die Polizei geht weiter davon aus, dass der Mann «mit Absicht» in die Menschenmenge raste. Die Hintergründe und die Motivation seien bislang unklar.
Der verhaftete Fahrer war Polizei bekannt
Wie der «Sydney Morning Herald» berichtet, handelte es sich beim Fahrer um einen 32-jährigen Mann afghanischer Herkunft. Er wurde von einem Polizisten verhaftet, der nicht im Dienst war.
Der Beamte wurde bei der Verhaftung des mutmasslichen Täters verletzt und musste mit Hand- und Schulterverletzungen ins Spital gebracht werden. Der Fahrer war der Polizei aufgrund kleinerer Verkehrsdelikte und Körperverletzung bekannt. Er wird aktuell im Spital behandelt und konnte noch nicht vernommen werden.
Der zweite Mann, der verhaftet wurde, ist ein 24-Jähriger. Er wurde festgenommen, nachdem er dabei gesehen wurde, wie er den Vorfall mit seinem iPhone filmte. Er trug ausserdem eine Tasche mit Messern mit sich. Der Mann soll allerdings keine Verbindung zur Tat haben.
Eine Augenzeugin sagte zu «The Age»: «Wir konnten diesen Lärm hören, als wir nach links schauten, sahen wir dieses weisse Auto, das einfach alle niedermähte. Leute flogen überall rum und rannten weg.» Weitere Augenzeugen berichteten dem Sender «Channel Ten», der Fahrer sei mit hohem Tempo von etwa 100 Kilometer pro Stunde in die Passanten gerast. Das Auto kam zum Stehen, nachdem es in eine Tramhaltestelle krachte.
Die Polizei hat die «Flinders Street» abgesperrt. Der Trambetrieb «Yarra Trams» hat seinen Betrieb im betroffenen Gebiet eingestellt.
Der australische Premierminister Malcolm Turnbull (63) äusserte sich bei Twitter zum Vorfall: «Während unsere Polizei und Sicherheitsorgane zusammenarbeiten, um das Gebiet zu sichern und diesen schockierenden Vorfall zu untersuchen, sind unsere Gedanken und Gebete bei den Opfern und den Rettungskräften, die sie behandeln.»
Bereits zum zweiten Mal fuhr in Melbourne ein Auto in eine Menschenmenge: Bei einem ähnlichen Vorfall im Januar waren vier Menschen ums Leben gekommen und mehr als 20 verletzt worden. Der Polizei zufolge gab es keinen terroristischen Hintergrund. Dennoch wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. (kad/sda)
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