Ein deutscher Chauffeur aus Bremervörde (D) vererbte seiner Familie Geld – in Form von 1,2 Millionen Pfennig-Münzen. Die Angehörigen wollten den Wert des Münzen-Berges erfahren und fuhren im Mai mit der Ladung in die Bundesbankfiliale nach Oldenburg.
Weil die 2,5 Tonnen schwere Sammlung teils verklebt und verrostet war und deshalb nicht einfach in die Zähl-Maschine geworfen werden konnte, musste ein Bankmitarbeiter während sechs Monaten die Münzen von Hand zählen (BLICK berichtete). «Natürlich nicht rund um die Uhr, sondern jeden Tag immer ein bisschen», sagt Wolfgang Kemereit (54) zur «Nordwest Zeitung».
Er mache so was aber durchaus gerne, deswegen habe er sich sofort bereit erklärt, die Aufgabe zu erledigen. Die Kollegen seien «dankbar gewesen, dass jemand diese Arbeit übernimmt», sagt er.
Eine Stunde pro Gefrierbeutel
Die Ein- und Zwei-Pfennig-Münzen sammelte der verstorbene Vater 30 Jahre lang auf seinen LKW-Touren und verpackte sie in Hunderte Gefrierbeutel. Pro Säckchen brauchte Kemereit, der seit zwei Jahren bei der Bank angestellt ist, eine Stunde. Denn vor dem Zählen mussten die Pfennige von Dreck und Staub befreit werden – damit die Maschinen, die ihn unterstützt haben, nicht beschädigt werden.
«Ich habe jedes Stück in der Hand gehabt», sagt der gewissenhafte Bankmitarbeiter. Neben dem ganzen D-Mark-Geld im Wert von 8000 Euro kamen auch insgesamt sechs Kilo Fremdwährungen zusammen. Obwohl er die Aufgabe neben seinen regulären Pflichten erledigen musste, würde er das jederzeit wieder tun.
«Das gabs vorher noch nie»
Dass er das jemals wieder tun muss, ist jedoch unwahrscheinlich. «Es war eher ein Zufall, dass wir diese grosse Menge D-Mark-Münzen angenommen haben. Normalerweise ist bei einer Tonne Schluss, und auch das gab es vorher noch nie», sagt Bankfilialleiter Heiko Ennen.
Im Schnitt würden 484 D-Mark (247 Euro) pro Umtauschgeschäft eingezahlt. Das Geld kann in jeder Bundesbankfiliale jederzeit kostenlos eingetauscht werden. (man)