Die niederländischen Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben einen Angriff russischer Hacker auf die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag verhindert. Vier russische Staatsangehörige mit Spionageausrüstung wurden dem militärischen Abwehrdienst zufolge in einem Hotel in der Nähe der OPCW festgenommen und nach Russland ausgewiesen. Die unabhängige Organisation untersuchte damals unter anderem Vorwürfe von Chemiewaffeneinsätzen im syrischen Bürgerkrieg und den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal in Grossbritannien. Der Angriff sei im April von russischen Agenten geplant gewesen, teilte Verteidigungsministerin Ank Bijleveld am Donnerstag mit.
«Der Militärische Abschirmdienst hat eine Cyber-Operation von vier russischen Geheimdienstoffizieren unterbrochen. Sie wurden noch am selben Tag aus dem Land gebracht. Ihre Ausrüstung wurde
unschädlich gemacht. Mit der Operation konnte verhindert werden, dass die Systeme der OPCW gehackt werden.»
Wegen des Vorfalls bestellte die niederländische Regierung den russischen Botschafter ein. Die britische Regierung hatte bereits zuvor dem russischen Militärgeheimdienst GRU vorgeworfen, hinter einer Reihe von Cyberangriffen auf westliche Staaten und Institutionen in den vergangenen Jahren zu stecken. Das russische Aussenministerium bezeichnete die Vorwürfe als - so wörtlich - «unwürdig».