Ende November prügelt Nurretin B. (39) seine Ex-Frau Kader K. (28) nieder, sticht mehrfach mit einem Messer auf die junge Frau ein. Dann legt er ein Seil um ihren Hals, bindet das andere Ende an sein Auto und schleift sie knapp 200 Meter durch Hameln (D). Schwer verletzt überlebt Kader K. dieses Martyrium, liegt wochenlang im Koma (BLICK berichtete).
Jetzt wird Nurretin für seinen brutalen Tötungsversuch der Prozess gemacht. Zum Auftakt der Gerichtsverhandlung zeigte er sich geständig und voller Reue.
Fassungslos über die eigene Tat
Was Nurretin B. der Mutter des gemeinsam Sohnes (3) angetan hat, kann der 39-Jährige kaum glauben. Vor Gericht lässt er durch seine Anwälte eine umfassende Erklärung verlesen.
Darin heisst es: «Ich bekenne mich schuldig, diese grauenvolle, widerliche und abscheuliche Tat begangen zu haben. Dass ich zu der Begehung einer solchen Tat fähig und in der Lage war, hätte ich niemals für möglich gehalten. Auch heute noch bin ich darüber entsetzt», zitiert die «Bild»-Zeitung das Geständnis.
Plötzlich ist er ausgetickt
Geplant war diese Tat nicht. Als Auslöser für diese Gewalt-Attacke nennt Nurretin Sticheleien seiner Ex-Frau. Eigentlich sollte er nur den gemeinsamen Sohn zurückbringen, mit dem er das Wochenende verbracht hatte. Bei der Übergabe passierte es dann. Es kam zu einem Streit wegen Unterhaltszahlungen. Kader K. habe ihn schwer beleidigt und beschimpft.
Dann sieht der 39-Jährige plötzlich nur noch rot. «Dabei habe ich solchen Hass in mir gefühlt, wie ich das in meinem ganzen Leben noch nie erlebt habe. Ich habe in diesem Moment meine Ex-Frau angegriffen und sie geschlagen. Ich habe sie einfach nur töten wollen. Mit dem Messer habe ich zugestochen, wie oft, weiss ich nicht.»
Die Schuld verfolgt ihn
Während der Attacke sitzt ihr gemeinsamer Sohn im Auto auf dem Rücksitz. Auch als Nurretin seine Ex-Frau mit einem Seil um den Hals an der Anhängerkupplung festmacht und Gas gibt. Knapp 200 Meter wird die Mutter über die Strasse geschleift. Dann löst sich das Seil in einer Kurve. Mit einem offenen Schädelbruch lässt Nurretin sein Opfer liegen.
Zu was er fähig ist, schockiert den Vater bis heute. Im Geständnis betont er seine tiefe Schuld, die er nun empfindet, die ihn für den Rest seines Lebens verfolgen werde. Erst vor wenigen Wochen konnte er erstmals über seinen Mord-Versuch sprechen. (jmh)