Als einziges Familienmitglied hat er das Inferno in Portugal überlebt
Mario Pinhal verliert Frau und beide Töchter in den Flammen

Seit vier Tagen brennt es im Landesinneren von Portugal. Mindestens 64 Personen kamen bereits ums Leben. Auch Mario Pinhals Familie: Seine Frau und die beiden Töchter starben in der Feuerhölle – er überlebte als Einziger.
Publiziert: 21.06.2017 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:35 Uhr
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Viele Menschen starben auf der Flucht in ihren Autos.
Foto: Zhang Liyun

Er ist der Feuerhölle in Portugal entkommen – und doch hat er alles verloren: Bei den Bränden in der portugiesischen Provinz Pedrógão Grande nördlich von Lissabon, hat Mario Pinhal seine 40-jährige Frau und die beiden Töchter (12- und 15-jährig)  verloren. 

Tragisch: Ihr Haus, aus dem sie geflüchtet sind, wurde von den Flammen nicht erfasst, da es auf einem Hügel liegt.

Drama um seine Familie: Pinhal gibt einem TV-Sender ein Interview
Foto: Screenshot

Er bereut nun seine Entscheidung, das Haus verlassen zu haben, zutiefst. «Wieso habe ich sie nicht stattdessen in den Keller geschickt?», erzählt er der portugiesischen Zeitung «Publico».

«Meine Mädchen sind tot, wie soll ich das akzeptieren?»

Als das Feuer im Dorf Várzeas vergangenen Samstag ausbrach, musste der Vater schnell handeln. Anstatt im Haus zu bleiben, entschied er sich, dieses zu verlassen.

Sie wollten den Flammen in zwei Fahrzeugen entkommen: Er war mit seinen Eltern und einer Tante im gleichen Auto – und seine Frau Suzana und die Töchter Joana und Margarida im anderen Fahrzeug. 

Sie wollten zur nächsten Hauptstrasse entfliehen, doch die Flammen waren schneller: Suzana und die beiden Töchter wurden von diesen erfasst. 

Mario Pinhal, der im hinteren Wagen sass, konnte sich und die anderen Insassen retten.

Doch das ist für ihn kein Trost: «Ich bereue meine Entscheidung. Ich möchte nur meine Frau und Töchter zurück.» Sie hätten ein Haus gehabt, die Töchter seien hier glücklich gewesen. Und nun? 

Auch die Grossmutter der beiden Mädchen steht unter Schock: «Wir hätten sterben sollen. Aber meine Mädchen sind tot. Wie soll ich das akzeptieren?» (maz) 

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