Der Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen beobachtet ein Netz Dutzender islamistischer Frauen der Salafistenszene, schreibt der «Spiegel». Es gehe um ein Schwestern-Netzwerk mit 40 Frauen, das aggressiv im Netz werbe und missioniere, wie Behördenleiter Burkhard Freier der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» sagt.
Laut Freier rücken die Frauen derzeit mehr in den Vordergrund, weil zurzeit viele männliche Führungspersonen in Haft sitzen.
Mit salafistischen Programm werden Kinder indoktriniert
Die radikalen Frauen hätten ein salafistisches Programm das von der Kindererziehung, Kochunterricht, die Interpretation von Religionsvorschriften und bis zur Hetze gegen «Nichtgläubige» reiche.
Laut Spiegel-Informationen seien aktuell 50 Frauen von IS-Ländern zurück nach Deutschland gekommen und hätten radikales Gedankengut verbreitet.
«Dadurch wird der Salafismus zu einer Familienangelegenheit. Es beginnt etwas zu entstehen, was sehr viel schwerer aufzulösen ist: nämlich salafistische Gesellschaftsteile», sagt Freier zur «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» weiter.
«Jeder dschihadistische Terrorist aus der Salafisten-Szene»
Der Salafismus ist eine extrem konservative Strömung des Islams, die den Staat, die Rechtsordnung und die Gesellschaft nach ihrem Regelwerk ändern will. Die Salafisten beziehen sich ausschliesslich auf den Koran. Jede Form von Modernisierung lehnen sie ab.
Freier fügt hinzu, dass nicht jeder Salafist ein Terrorist sei. Aber: «Jeder dschihadistische Terrorist, den wir in den vergangenen Jahren in Europa erlebt haben, kam aus der salafistischen Szene.» (na)