Die USA bezichtigten Russland, mit seinem Raketensystem 9M729 gegen den sogenannten INF-Abrüstungsvertrag gegen Mittelstreckenraketen zu verstossen. Washington räumte Moskau am Dienstag eine letzte Frist von 60 Tagen ein, um zu den Bestimmungen des Vertrags zurückzukehren. Andernfalls will Washington aus der Vereinbarung austreten. Die Nato-Staaten stellten sich geschlossen hinter US-Präsident Donald Trump.
Russland weist die Vorwürfe zurück, gegen den Vertrag zu verstossen. Jetzt hat der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, was er im Fall eines Austritts der USA zu tun gedenkt.
«Etwa zehn Länder sind bereits dabei, solche Waffen zu produzieren. Nur Russland und die USA haben sich auf bilateraler Ebene eingeschränkt», sagt Putin am Mittwoch in Moskau.
Putin wirft Trump geheime Entscheidungen vor
Die Amerikaner gingen offenbar davon aus, dass sich die Situation verändert habe und sie deshalb solche Waffen besitzen sollten. «Wie werden wir antworten? Ganz einfach: Wir werden das gleiche tun», sagte der Präsident russischen Medien zufolge.
Putin warf den USA vor, keine Beweise für einen Vertragsbruch vorgelegt zu haben. Er unterstellte der US-Regierung, schon lange den Ausstieg geplant zu haben und die Vorwürfe nur als Vorwand nutzen zu wollen. «Die Entscheidung wurde vor langer Zeit getroffen, nur insgeheim. Sie dachten, dass wir es nicht bemerken werden. Aber im Pentagon-Budget ist bereits eingeplant, dass diese Raketen entwickelt werden», ist der Kremlchef überzeugt. (SDA)