Beim Einsturz einer neuen Fussgängerbrücke nahe der US-Metropole Miami sind mindestens sechs Menschen gestorben. Ein Sprecher der Polizei bestätigte diese Zahl bei einer Pressekonferenz am Freitagmorgen. «Aus einer Rettungsaktion ist eine Bergungsaktion geworden», sagte er. Zehn weitere Menschen seien verletzt in Spitäler gebracht worden, hiess es in lokalen Medien.
Die Brücke war erst am vergangenen Samstag aufgerichtet worden und sollte Anfang 2019 offiziell für den Fussgängerverkehr freigegeben werden. Sie sollte Berichten zufolge so stabil ausgelegt sein, dass sie Hurrikanen widerstehen kann.
Wie jetzt bekannt wurde, hätte der Vorfall eventuell verhindert werden können. Laut US-Medien hatte einer der Ingenieure zwei Tage vor dem Einsturz versucht, einen Mitarbeiter der Baubehörde zu informieren. Da der Sachbearbeiter nicht im Büro war, hinterliess der Ingenieur den Hinweis auf «einige Risse» am nördlichen Ende der Brücke, die er aber als «nicht relevant aus Sicht der Sicherheit» einstufte, als Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Diese Nachricht sei schliesslich erst nach dem Unglück abgehört worden. Jetzt werde überprüft, ob der Einsturz von dem im Telefonat genannten Abschnitt ausgegangen war.
Brücke noch nicht eröffnet
Die Brücke war erst am Samstag aufgerichtet worden und sollte Anfang 2019 offiziell für den Fussgängerverkehr freigegeben werden. Sie sollte Berichten zufolge so stabil ausgelegt sein, dass sie Hurrikanen widerstehen kann. Die 950 Tonnen schwere Brücke sackte in ganzer Länge von etwa 53 Metern durch und fiel auf die darunterliegende, siebenspurige Strasse.
Zur Unglücksursache gab es zunächst keine Angaben. Der Bauträger kündigte eine Untersuchung an. Die Baukosten werden mit 11,4 Millionen US-Dollar angegeben. (SDA)