54-Jähriger aus Jona SG starb bei Flugunglück in Innsbruck (AT)
«Er war ein exzellenter Pilot»

Zwei Männer starben am Sonntag bei einem Flugzeugabsturz in Innsbruck. BLICK-Recherchen ergeben: Der tote Pilot ist ein Schweizer, der in Jona SG wohnt. Er wollte mit seinem Passagier (†59), ebenfalls einem Schweizer, nach Slowenien fliegen.
Publiziert: 01.05.2018 um 00:03 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:52 Uhr
Der Pilot war ein 54-jähriger Schweizer aus Jona SG.
Foto: Facebook
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Am Sonntagmorgen kam es in der Nähe des Flughafens von Innsbruck (AT) zu einem Unglück: Ein Kleinflugzeug stürzte ab. Beide Insassen waren auf der Stelle tot.

Jetzt ist die Identität des Piloten bekannt: Recherchen von BLICK ergeben, dass es sich um einen 54-jährigen Mann aus Jona SG handelt. Dies bestätigen sowohl sein guter Freund Otto Ackermann (77) wie auch die Landespolizeidirektion Tirol.

Der tote Pilot war auch der Besitzer des Kleinflugzeugs, so der Solothurner Ackermann. Ackermann kaufte 1992 das einmotorige Flugzeug vom Typ Vary-Eze. «22 Jahre lang flog ich damit.» 2014 verkaufte Ackermann das Flugzeug an den Piloten, der am Sonntag umkam, weiter. «Er war kein Berufspilot. Doch er liebte das Fliegen.»

Ziel des Fluges war Slowenien

Auch bekannt ist, was am Tag des Unglücks geschah: Am Sonntagmorgen flog der Mann aus Jona um 8.10 Uhr vom Flugplatz Bad Ragaz los. Er hatte einen Passagier dabei, auch dieser ist laut der Polizei Tirol ein Schweizer (†59). Die beiden Männer legten in Innsbruck eine Zwischenlandung ein. Sie tankten 57 Liter Sprit. Um 10.15 Uhr wurde der Flug fortgesetzt. Das Ziel war Portoroz an der slowenischen Küste, sagt Klaus Hohenauer von der Luftfahrtbehörde des Landes Tirol.

Etwa drei Minuten nach dem Abheben in Innsbruck stürzte die Maschine in eine Wiese nahe des Flughafen-Geländes ab. Die beiden Männer hatten keine Chance und starben noch am Unfallort, wie die Polizei Tirol berichtet.

Beim Flugplatz Bad Ragaz heisst es, man sei am Sonntagnachmittag von Interpol über den Unfall informiert worden. «Sie haben uns angerufen. Zusammen konnten wir die Verstorbenen identifzieren.»

Die Unfallursache ist noch nicht geklärt. «Das Wrack wurde sichergestellt, die Auswertungen haben begonnen», so Hohenauer von der Luftfahrtbehörde.

«Ich war sein Mentor, er mein Schüler»

Am Sonntagabend wurde Ackermann die schlimme Nachricht per Telefon übermittelt. «Ich bin sehr traurig», sagt er. «Der Pilot war ein guter, langjähriger Freund von mir. Ich habe in der Nacht auf Montag nicht gut geschlafen.»

Ackermann erzählt, dass er der Mentor des Toten war: «Ich habe ihm beigebracht, wie man die Maschine fliegt. Wir haben viel miteinander geübt, er war mein Schüler.»

Ackermann ist ratlos betreffend der Unfallursache. «Mein Freund hatte das Flugzeug sehr gut im Griff. Er war ein exzellenter Pilot.» Der Verstorbene habe bestimmt 200 bis 300 Landungen mit dem Vary-Eze durchgeführt, sagt Ackermann.

«Es tut mir so leid, dass er mit dem Flugzeug abgestürzt ist, das ich am meisten liebte.»

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