50 Millionen Mitglieder betroffen
Datenaffäre setzt Facebook unter Druck

Facebook gerät durch eine neue Datenaffäre in Europa und den USA immer stärker unter Druck.
Publiziert: 20.03.2018 um 13:53 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2022 um 10:45 Uhr

Die Londoner Zentrale der britischen Firma Cambridge Analytica wurde am Dienstag von vielen Kameraleuten gefilmt. Die britische Datenschutzbeauftragte Elizabeth Denham sagte dem Sender Channel 4 News, ihre Behörde wolle einen Durchsuchungsbeschluss für das Unternehmen erwirken. Zuvor hatten die «New York Times» und der britische «Observer» berichtet, dass Cambridge Analytica die privaten Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Mitgliedern angezapft habe, um 2016 den US-Wahlkampf von Donald Trump zu unterstützen. Cambridge hatte die Medienberichte zurückgewiesen. Die britische Premierministerin Theresa May zeigte sich beunruhigt. Die Daten von Bürgern müssten geschützt werden, liess sie über einen Sprecher ausrichten. In den USA forderten zwei Senatoren, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor einem Gremium der Kongresskammer aussagt.

Facebook selbst kündigte an, es wolle Cambridge Analytica überprüfen. Die Firma habe eingewilligt, den Privatermittlern Zugang zu sämtlichen Servern und Systemen zu gewähren. Unterdessen wurde bekannt, dass der Sicherheitschef Facebook, Alex Stamos, den Konzern verlassen soll. Hintergrund ist demnach ein Streit über den Umgang mit einer mutmasslichen russischen Desinformationskampagne. Stamos habe sich innerhalb des weltgrössten Sozialen Netzwerks dafür starkgemacht, diese Vorgänge zu untersuchen und öffentlich zu machen, berichtete die «New York Times». Damit sei er jedoch oft bei der Konzernspitze angeeckt, hiess es. Facebook habe dazu zunächst nicht Stellung gekommen, berichtete die Zeitung weiter.

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