Beim Einsturz eines Stegs während eines Musikfestivals in der nordspanischen Stadt Vigo sind nach jüngsten Angaben mehr als 300 Menschen verletzt worden. Neun Besucher erlitten bei dem Unglück in der Nacht zum Montag schwere Verletzungen, wie die Behörden mitteilten.
316 Menschen wurden medizinisch behandelt, die grosse Mehrheit habe leichte Verletzungen wie Quetschungen oder Schürfwunden erlitten, sagte der Gesundheitsbeauftragte der nordwestspanischen Region Galicien, Jesús Vázquez Almuíña, im Rundfunk. Neun Verletzte seien mit Knochenbrüchen oder Kopfverletzungen ins Spital eingeliefert worden.
Der 30 Meter lange und zehn Meter breite Holzsteg an der Küste war voller Zuschauer, als sie während eines Rap-Konzerts beim Festival O Marisquiño kurz vor Mitternacht plötzlich zusammenbrach. Vigos Bürgermeister Abel Caballero sagte, bei der Suche nach möglichen Opfern seien auch Taucher und eine Wärmebildkamera zum Einsatz gekommen.
Sänger forderte zum Hüpfen auf
Die Konzertbesucherin Aitana Alonso sagte der Zeitung «El Faro de Vigo», alles habe sich in fünf Sekunden abgespielt. «Der Boden hat nachgegeben, und wir sind alle gefallen. Menschen fielen auf mich drauf.» Sie fügte hinzu, dass sie sich nur schwer befreien konnte.
Ihr Fuss habe festgesteckt. Schliesslich habe ein Knabe ihr die Hand gereicht, und sie sei herausgekommen. Unter ihr habe jemand geschrien, dass er nicht herauskomme.
Zeugen sagten der Zeitung, der Steg sei beim ersten Lied der Rapgruppe Rels B eingestürzt. Diese habe das Publikum aufgefordert zu springen. Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter seine «Solidarität mit den Verletzten des Festivals» und wünschte ihnen «rasche Genesung». (SDA)