In Berlin hat sich gestern ein Mann der Polizei gestellt, der am Dienstag in Prenzlauer Berg den israelischen Studenten Adam (21) mit einem Gürtel attackiert hatte. Adams Kamera hat den Übergriff festgehalten: Der Täter geht mit vor Wut verzerrtem Gesicht auf sein Opfer zu und ruft in Arabisch «Yahudi», was «Jude» bedeutet.
Nachdem die Medien über den Fall berichtet und das Video gezeigt hatten, gelang es der Polizei, den Täter zu identifizieren. Indem er sich gestern stellte, kam er einer Festnahme zuvor. Seine Anwältin begleitet ihn. Nun sitzt er in Untersuchungshaft.
Opfer trug Kippa als Experiment
Laut «Bild»-Zeitung soll es sich um einen 19-jährigen palästinensischen Syrer handeln, der als Flüchtling nach Deutschland gekommen war und in Berlin gemeldet ist.
Speziell: Adam trug zwar eine Kippa, ist aber gar kein Jude, sondern Israeli arabischer Herkunft. Die jüdische Kopfbedeckung hatte ihm ein Freund geschenkt. Er trug sie als Experiment, um zu prüfen, ob der Antisemitismus in Deutschland wirklich so gross sei.
Die Antwort war sehr deutlich!
Mädchen mit Tod bedroht
Es ist nicht der einzige Fall von Judenhass, der in Deutschland für Schlagzeilen sorgt. Auch von Vorkommnissen an Berliner Schulen berichten die Medien.
Der Vater einer Zweitklässlerin erzählte im März der «Berliner Zeitung», wie seine kleine Tochter mit dem Tod bedroht worden sei: «Unsere Tochter wurde von muslimischen Schülern angepöbelt, weil sie nicht an Allah glaubt.» Ein Elternteil des Mädchens ist jüdisch.
Stresstest für westliche Demokratien
Angela Merkel (63) zeigte sich bestürzt. «Der Kampf gegen solche antisemitischen Taten muss gewonnen werden.» Und die Kanzlerin, die 2015 die Tore zur Einwanderung geöffnet hatte, muss eingestehen: «Das gibt es leider unter Menschen deutscher, aber auch arabischer Herkunft.»
Erst vor wenigen Tagen hatte sich auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (75) zum Antisemitismus von muslimischen Einwanderern geäussert. Der CDU-Politiker sieht darin einen «Stresstest für westliche Demokratien».