Der Markt im Städtchen Bad Säckingen (D) unweit der Schweizer Grenze ist gerade zu Ende. Die Passanten machen es sich in der Altstadt gemütlich, setzen sich in die Sonne vor eines der Cafés. Darunter auch Maren S.* (†63). Die Deutsche wohnt im aargauischen Bözen und ist eine von vielen, die letzten Samstag einen Kurztrip über die Grenze machten. Mit traurigem Ende: Maren S. sowie ein Mann sterben. 13 Personen werden zum Teil schwer verletzt.
Das Drama passiert um 12.15 Uhr. Ein grauer Skoda fährt in die Fussgängerzone und rast plötzlich in die Richtung von zwei Cafés. Der Wagen streift die Stuhlreihen der Osteria und Bar Eden und prallt dann mit voller Wucht in Gäste der Alten Zunft. Nach 15 Metern kommt der Skoda vor einem Modegeschäft zum Stehen.
Chaos vor der Bar
«Ich rannte nach dem Knall sofort raus», sagt Nick Buzina (30), Koch des Eden, zu BLICK. «Ich dachte zuerst, da sei einer besoffen durchgedreht. Oder an einen Anschlag.» Vor der Bar sieht er Chaos. Überall liegen Menschen. Verletzt, blutend, zwischen umgestürzten Stühlen und Tischen. «Es war wie eine Explosion!» Buzina leistet Erste Hilfe und verletzt sich dabei an Scherben selber. «Polizei und Rettungskräfte waren zum Glück rasch da», sagt Buzina. Auch vier Ambulanzen und ein Helikopter aus der Schweiz treffen in Kürze ein.
Der Amokfahrer ist ein 84-jähriger Deutscher aus der Region Bad Säckingen. Er war mit Frau und Enkelin im Auto. «Später kam er kurz in die Nähe der Unfallstelle», sagt Buzina. «Er hat sich entschuldigt.» Der Rentner sei dann auch betreut und weggebracht worden.
In Bözen sitzt der Schock tief. Viele im Ort kannten Maren S.: «Sie war so lieb. Sozial engagiert und künstlerisch tätig. Es ist eine ganz traurige Sache.» Das andere Todesopfer soll ein Deutscher sein, der mit dem Velo unterwegs war.
Warum der Unfallfahrer überhaupt in die Fussgängerzone geriet, ist unklar. Es wird vermutet, dass er bei seinem Automaten das Brems- mit dem Gaspedal verwechselt hat.
* Name der Redaktion bekannt