Auch am Sonntag gingen wieder Tausende Menschen in Ungarns Hauptstadt Budapest auf die Strasse. Medien schätzten die Zahl der Demonstranten auf rund 15.000.
Es war der vierte Massenprotest innerhalb von fünf Tagen.
Auslöser der Proteste ist ein neues Arbeitsgesetz, das mehr Überstunden zulässt. Es soll Arbeitgebern ermöglichen, von ihren Angestellten bis zu 400 Überstunden pro Jahr verlangen zu können.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban bezeichnet das Gesetz als Möglichkeit für Arbeitnehmer, ihre Gehälter aufzubessern.
Die Demonstranten kritisierten die Regelung dagegen als Sklavereigesetz.
«Ich hatte einfach genug. Und meine Freunde auch. Dabei geht es nicht um die Politiker der Opposition und wer auf welcher Seite steht. Es geht um die Unzufriedenheit in der ungarischen Gesellschaft. Junge und Alte haben genug. Und ich habe das Gefühl, dass hier etwas zusammenkommt.
So etwas hat es in der vergangenen acht Jahren nicht gegeben.»
Der Protest der Demonstranten richtete sich auch gegen die Korruption im Land. Zudem fordern sie den Verzicht auf die geplante Schaffung einer von der Regierung
abhängigen Verwaltungsgerichtsbarkeit.
Zum ersten Mal beteiligten sich am Sonntag auch Bürger ausserhalb Budapests an den Protesten.