So können politische Aktionen in die Hosen gehen. Die vom Berner Unternehmer Jobst Wagner gegründete die Stiftung Strategiedialog21 wollte in einer Studie herausfinden, wie die Bevölkerung zur Regulierung steht. Das Ergebnis der Bevölkerung fiel aber anders aus als erhofft: Denn die Mehrheit der Bevölkerung will keinen Regulierungsabbau, sondern ist zufrieden damit, wie der Staat die Wirtschaft an die Kandare nimmt.
«Das Bild, welches die Schweizer Stimmbevölkerung von staatlicher Regulierung hat, ist mehrheitlich ein positives», schreiben die Autoren in der Studie. 85 Prozent der Befragten würden den gesellschaftlichen Nutzen von Regulierung «als wichtig oder sehr wichtig» erachten. Die Studie wurde vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich durchgeführt.
Mehrheit will Online-Handel und Banken stärker regulieren
In einzelnen Bereichen sprachen sich die Befragten für mehr Regulierung aus: 54 Prozent sind dafür, dass der Online-Handel stärker vom Gesetzgeber reguliert wird. Bei Banken und Versicherungen waren 45 Prozent dieser Meinung. Weniger Regeln für den Online-Handel wollen nur 9 Prozent, für Banken und Versicherungen 13 Prozent.
Was die eigene Branche betrifft, waren 61 Prozent der Meinung, dass diese gerade richtig reguliert werde. Generell sind 47 Prozent der Meinung, dass das Ausmass der Regulierung gerade richtig sei. Knapp 60 Prozent würden es begrüssen, wenn die Regulierungen in der ganzen Schweiz vereinheitlicht würden und nicht kantonal verschieden sind. 70 Prozent bevorzugen Selbstregulierung durch die Wirtschaft gegenüber staatlichen Regulierungen.
In der Medienmitteilung steht das Gegenteil
Die Ergebnisse halten die Auftraggeber nicht davon ab, in der Medienmitteilung die Ergebnisse in eine andere Richtung zu drehen: «Mehrheit der Schweizer wünscht Bürokratie-Abbau für die Wirtschaft», steht im Titel.