Kein Geld mehr für Schutzausrüstung?
Feuerwehrmänner gegen Steuerreform

In den Abstimmungskampf um die Steuerreform schalten sich nun sogar Feuerwehrmänner ein. «Wenn es brennt, zählt jede Sekunde – deshalb Nein zur USR III», sagt Silvio Antonelli, Gruppenführer eines Stadtzürcher Korps.
Publiziert: 31.01.2017 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:05 Uhr
Der Stadtzürcher Feuerwehr-Gruppenführer Silvio Antonelli (rechts) kämpft gegen die Unternehmenssteuerreform III.
Foto: Philippe Rossier.
Nico Menzato

Diese Feuerwehrmänner kämpfen für einmal nicht gegen Flammen - sondern gegen die Unternehmenssteuerreform III, über die am 12. Februar abgestimmt wird.

«Nach einer Annahme stünde weniger Geld für die Sicherheit zur Verfügung. Wenn aber Geld für ein zeitgemässe Ausrüstung fehlt – für persönliche Schutzausrüstung, Fahrzeuge oder auch ausgebildetes Personal – merken wir das», sagt Silvio Antonelli, Gruppenführer eines Stadtzürcher Korps.

Steuereinnahmen futsch?

Die SP hat das Referendum gegen die geplante Reform ergriffen. Die Befürchtung der Linkspartei: Steuereinnahmen brechen ein. Kompensiert werden müsse dies entweder durch höhere Steuern für den Mittelstand oder durch einen Leistungsabbau.

«Wenn es brennt, zählt jede Sekunde»: Silvio Antonelli (rechts).
Foto: Philippe Rossier

Letzteres ist für die Feuerwehrleute keine Option. «Wenn es brennt, zählt jede Sekunde», sagt Antonelli. Deshalb dürfe bei der Sicherheit nicht gespart werden. «Eine schlagkräftige Feuerwehr braucht ein Nein zur USR III.»

Ammann Group weibelt für Ja

Ganz anders sehen dies viele Firmenchefs. Offen für die USR III weibelt laut der «Aargauer Zeitung» die Ammann-Gruppe. Pikant: ihr ehemaliger Verwaltungsratspräsident ist der heutige FDP-Bundesrat Johann Schneider-Ammann.

In einem Brief an alle Mitarbeiter warnt CEO und Bundesrats-Sohn Hans-Christian Schneider, bei einem Nein zur Steuerreform würden «Sie und wir als Unternehmen zur Kasse gebeten». Die Reform ermögliche, «Kosten für Forschung und Entwicklung von den Steuern in limitiertem Masse abzuziehen». Das wirke sich positiv auf die Arbeitsplätze aus.

Längerfristig profitiere sogar auf den Staatshaushalt. Schneider: «Mindereinnahmen im Staatshaushalt werden durch das Wachstum des Steueraufkommens mehr als kompensiert.»

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